Samstag, 17. Juli 2010
Plaudern mit dem Onkologen
Der Termin beim Onkologen wurde einmal verschoben, nun ist etwas mehr Zeit vergangen, aber ich habe trotzdem und zum Glück nicht viel zu berichten. Es geht mir gut.
Eigentlich sollte ich dem Vielbeschäftigten nicht die Zeit verplaudern. Vielleicht schätzt er es aber, einen Termin lang keine Katastrophenberichte und Klagen entgegenzunehmen.
Eigentlich kann er ja auch für mich im Moment nichts tun, nur zuhören, und diese Leistung nehme ich gern entgegen.
Ganz eigentlich könnte ich mich von ihm verabschieden, aber das fällt mir schwer.

Wir haben in nun in fast sechs Jahren eine Menge zusammen erlebt: die erste Chemo nach der Darmresektion, die Leberresektion, die Rückverlegung des Stomas, die neue Metastase im Ovar und ihre Entfernung, die zweite Chemo mit Lungenembolie als Unterbrechung, und nun, zum Schluss, die neue Metastasierung in Leber und Bauchfell. Die Chirurgen operieren nicht mehr, ich mache nicht mehr Chemo. „Was kann ich für Sie tun?“ fragt er bedeutungsvoll. Ich will nur noch gelegentlich bei ihm auftauchen und von meinem Zustand berichten.

Diesmal kann ich wenigsten erzählen, dass ich mich im Hospiz und beim Palliativ-Arzt vorgestellt habe. Er nimmt es mit Respekt zur Kenntnis; eine Ahnung hat er wohl davon, wie schwer mir diese Aktionen gefallen sind.

... link (2 Kommentare)   ... comment