Donnerstag, 27. Januar 2011
Zusammenraffung
sorgenfrei, 11:37h
Genug nostalgiert! Den Verlauf der nächsten 5 Jahre kann man kurz zusammenfassen:
3 große Bauchoperationen und einige kleineDas ist gar nichts Besonderes. Ungewöhnlich ist es dagegen, mit einem solchen Befund 5 Jahre überlebt zu haben. Wem muss ich alles dafür danken? Diese Aufzählung würde sehr viel länger als die obige.
2 Chemotherapien
1 Lungenembolie
4 Einlagen von Gallengangstents
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Dienstag, 25. Januar 2011
25. Jan. 2006
sorgenfrei, 11:00h
25. 1. 2006, Mittwoch
Der Weg zum Arzt fällt mir elend schwer, jetzt ist mir auch noch schlecht von den blöden Tabletten. In der Praxis eine VIP-Begrüßung: „Wollen Sie sich nicht setzen? Ein Glas Wasser? Der Arzt kommt gleich zu Ihnen!“ Das Mediziner-Ehepaar kommt zu zweit, befühlt noch einmal – gaaanz vorsichtig – meinen Bauch. Der zeigt überhaupt keine Symptomatik. Nein, Durchfall habe ich auch nicht. Nur tief unten drin, da ist Schmerz. Vielleicht der Blinddarm?
Nun wird mir eröffnet, die Blutwerte seien so eindeutig schlecht, dass ich sofort in die Klinik müsse, nicht mehr nach Hause, keine Zahnbürste holen, gar nichts. Mein Mann wird gerufen und fährt mich unrasiert in die nächste Notaufnahme. Angekommen schicke ich ihn nach Hause. Ich bin ja jetzt gut versorgt, und so ein muckender Blinddarm ist sicher kein Todesurteil heutzutage.
Ich werde in ein Anstaltshemd gehüllt und bin somit eingekleidete Patientin. Außerdem darf ich ab jetzt nur noch liegen.
Auf den langen Fahrwegen zum OP gesellt sich ein Anästhesist an meine rechte Seite, ich unterschreibe dies und das. Links taucht der Chirurg auf und liest in meinem Laufzettel. Aus tiefem Nachdenken heraus sagt er: „Das kann aber auch ein Kolon-karzinom sein, dann wacht sie mit einem Anus praeter auf.“ Ich fahre hoch, falle fast von Liege. „Aber nein, das ist etwas ganz Seltenes, denken sie nicht daran!“
Vorerst versucht man, meinen Fragen auszuweichen, das ist ja wohl gut gemeint. Mich quält noch eines: „Was war da mit der Leber?“ Ich soll es bald herauskriegen, drei Kreise im Bild, drei Metastasen vom Dickdarmkrebs.
Wann dieser Tag in die Nacht und zu Ende gegangen ist, weiß ich nicht. Halbbetäubt auf der Intensivstation nimmt man das nicht so richtig wahr. Irgendwann kam mein Mann zu Besuch, irgendwann kamen meine Kinder, alle in grünes Papier gehüllt und sehr fremd. Niemand von ihnen hatte mit einem Arzt geredet, sie gratulierten mir zur überstandenen Operation. Und so blieb es mir selbst überlassen, die Geschichte vom Blinddarm richtig zu stellen. Der war völlig gesund und ist es heute noch. Der ja!
Der Weg zum Arzt fällt mir elend schwer, jetzt ist mir auch noch schlecht von den blöden Tabletten. In der Praxis eine VIP-Begrüßung: „Wollen Sie sich nicht setzen? Ein Glas Wasser? Der Arzt kommt gleich zu Ihnen!“ Das Mediziner-Ehepaar kommt zu zweit, befühlt noch einmal – gaaanz vorsichtig – meinen Bauch. Der zeigt überhaupt keine Symptomatik. Nein, Durchfall habe ich auch nicht. Nur tief unten drin, da ist Schmerz. Vielleicht der Blinddarm?
Nun wird mir eröffnet, die Blutwerte seien so eindeutig schlecht, dass ich sofort in die Klinik müsse, nicht mehr nach Hause, keine Zahnbürste holen, gar nichts. Mein Mann wird gerufen und fährt mich unrasiert in die nächste Notaufnahme. Angekommen schicke ich ihn nach Hause. Ich bin ja jetzt gut versorgt, und so ein muckender Blinddarm ist sicher kein Todesurteil heutzutage.
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Der in der Notaufnahme tätige Arzt scheut sich nicht, seine Ratlosigkeit zu zeigen. Es müsste sich doch irgendeine Abwehrspannung im Bauchbereich zeigen, jede sonst für den Appendix schmerzhafte Testbewegung schaffe ich ungerührt. Da ist nur dieses seltsame Gefühl, tief unten, tief drinnen. Also bekomme ich einen Laufzettel für weitere Diagnostik. Den in der Hand ziehe ich alleine los, treppauf, treppab. Ich denke daran, dass just in dieser Klinik vor Kurzem ein Toter im Heizungskeller entdeckt wurde. Aber ich komme immer überall an...............................
Nach ca. 2 Stunden bin ich wieder in der Notaufnahme. Die Ärztin in der Sonografie hat was in der Leber gefunden, drei Bezirke hat sie eingekreist. Aber da liege mit Sicherheit nicht die Ursache meiner Beschwerden. Es könne sehr wohl der Blinddarm sein. Der Gynäkologe erklärt sich nach gründlicher Untersuchung für nicht zuständig, aber er schreibt einige Kürzel auf den Laufzettel, die ich damals noch nicht verstehe...............................
Endlich, der Oberarzt kommt in die Notaufnahme, ein entschlussfreudiger Chirurg. „Da müssen wir eben im Bauch laparoskopisch nachsehen, vielleicht können wir den Blinddarm dann auch gleich rausholen.“Ich werde in ein Anstaltshemd gehüllt und bin somit eingekleidete Patientin. Außerdem darf ich ab jetzt nur noch liegen.
Auf den langen Fahrwegen zum OP gesellt sich ein Anästhesist an meine rechte Seite, ich unterschreibe dies und das. Links taucht der Chirurg auf und liest in meinem Laufzettel. Aus tiefem Nachdenken heraus sagt er: „Das kann aber auch ein Kolon-karzinom sein, dann wacht sie mit einem Anus praeter auf.“ Ich fahre hoch, falle fast von Liege. „Aber nein, das ist etwas ganz Seltenes, denken sie nicht daran!“
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Kurz drauf denke ich tatsächlich nichts mehr...............................
Gut, dass der Arzt seinen merkwürdigen Satz noch hat herausrutschen lassen. Als ich aus der Narkose auftauche, höre ich es wieder hinter meinem Rücken: Anus praeter. Ich weiß, was das heißt und erkenne, was es für mich bedeutet. Ich will mir jetzt nicht vorstellen, was der dicke Verband um meinen aufge- schnittenen Bauch verbirgt.Vorerst versucht man, meinen Fragen auszuweichen, das ist ja wohl gut gemeint. Mich quält noch eines: „Was war da mit der Leber?“ Ich soll es bald herauskriegen, drei Kreise im Bild, drei Metastasen vom Dickdarmkrebs.
Wann dieser Tag in die Nacht und zu Ende gegangen ist, weiß ich nicht. Halbbetäubt auf der Intensivstation nimmt man das nicht so richtig wahr. Irgendwann kam mein Mann zu Besuch, irgendwann kamen meine Kinder, alle in grünes Papier gehüllt und sehr fremd. Niemand von ihnen hatte mit einem Arzt geredet, sie gratulierten mir zur überstandenen Operation. Und so blieb es mir selbst überlassen, die Geschichte vom Blinddarm richtig zu stellen. Der war völlig gesund und ist es heute noch. Der ja!
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Montag, 24. Januar 2011
24. Januar 2006
sorgenfrei, 11:15h
24. 1. 2006, Dienstag
Entdecke morgens, dass ich Fieber habe. Keine Besserung, fühle mich kein bisschen besser. Also zum Arzt. Nach mühsamem Weg und längerem Sitzen in der vollgehusteten Praxis befindet der Arzt, das könne sehr wohl eine Blinddarmentzündung sein, die sei oft wenig eindeutig, und ordnet eine Blutabnahme an.
Mein Mann darf die Röhrchen ins Labor fahren. Morgen früh um 8 Uhr solle ich wiederkommen, dann werde das Ergebnis bereits vorliegen. Außerdem bekomme ich ein Antibiotikum mit. Damit soll ich gleich heute schon mal anfangen.
Entdecke morgens, dass ich Fieber habe. Keine Besserung, fühle mich kein bisschen besser. Also zum Arzt. Nach mühsamem Weg und längerem Sitzen in der vollgehusteten Praxis befindet der Arzt, das könne sehr wohl eine Blinddarmentzündung sein, die sei oft wenig eindeutig, und ordnet eine Blutabnahme an.
Mein Mann darf die Röhrchen ins Labor fahren. Morgen früh um 8 Uhr solle ich wiederkommen, dann werde das Ergebnis bereits vorliegen. Außerdem bekomme ich ein Antibiotikum mit. Damit soll ich gleich heute schon mal anfangen.
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Sonntag, 23. Januar 2011
23. Januar 2006
sorgenfrei, 11:45h
23. 1. 2006 Montag
Fühle mich wieder sehr schlecht und schwach. Habe nur die ganz leichten Schmerzen tief im Bauch, davon kann man doch nicht so fix und fertig sein! Gehe nicht zur Arbeit, da muss endlich mal etwas auskuriert werden.
Fühle mich wieder sehr schlecht und schwach. Habe nur die ganz leichten Schmerzen tief im Bauch, davon kann man doch nicht so fix und fertig sein! Gehe nicht zur Arbeit, da muss endlich mal etwas auskuriert werden.
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Freitag, 21. Januar 2011
21./22. Januar 2006
sorgenfrei, 11:29h
21./22. 1. 2006, Wochenende
Es geht mir besser, nur ein dumpfes Gefühl im Unterbauch. Ich esse am Sonntag sogar ein Stück Sahnetorte!
Es geht mir besser, nur ein dumpfes Gefühl im Unterbauch. Ich esse am Sonntag sogar ein Stück Sahnetorte!
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Donnerstag, 20. Januar 2011
20. Januar 2006
sorgenfrei, 11:46h
20. 1. 2006, Freitag
Obwohl ich lange geschlafen habe, fühle ich mich schwach. Habe heute Spätdienst, somit muss ich zur Arbeit, denn für den Freitagabend bekommt man keine Vertretung. Nehme gegen Mittag 2 Aspirin und schleiche los. Den Dienst schaffe ich, wenn auch nicht immer gut.
Im Laufe des Nachmittags hat sich Glatteis ausgebildet. Daher wage ich bei Dienstschluss nicht, die motorisierte Kollegin um einen Umweg zu mir zu bitten, sondern mache mich zu Fuß auf über das rutschige Eis. Bin nach ca. einer 3/4 Stunde zu Hause und tief erschöpft.
Obwohl ich lange geschlafen habe, fühle ich mich schwach. Habe heute Spätdienst, somit muss ich zur Arbeit, denn für den Freitagabend bekommt man keine Vertretung. Nehme gegen Mittag 2 Aspirin und schleiche los. Den Dienst schaffe ich, wenn auch nicht immer gut.
Im Laufe des Nachmittags hat sich Glatteis ausgebildet. Daher wage ich bei Dienstschluss nicht, die motorisierte Kollegin um einen Umweg zu mir zu bitten, sondern mache mich zu Fuß auf über das rutschige Eis. Bin nach ca. einer 3/4 Stunde zu Hause und tief erschöpft.
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Mittwoch, 19. Januar 2011
19. Januar 2006
sorgenfrei, 10:35h
19. 1. 2006, Donnerstag
Nach Dienstschluss will ich noch etwas einkaufen gehen. Ich fühle mich aber so schlapp, dass ich mitten auf dem Weg umkehre und nach Hause flüchte.
Nach Dienstschluss will ich noch etwas einkaufen gehen. Ich fühle mich aber so schlapp, dass ich mitten auf dem Weg umkehre und nach Hause flüchte.
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