Mittwoch, 2. März 2011
Vor der Notaufnahme
sorgenfrei, 18:53h
Beim letzten Mal habe ich der Versuchung nicht nachgegeben, im Krankenwagen liegend in der Notaufnahme einzutreffen, sondern ich erreichte diesen Ort zu Fuß, nachdem mein Mann mich mit dem Auto abgesetzt hatte. Dieses Verhalten musste ich mit ca. anderthalbstündigem Warten im Vorraum vor abgeschlossener Türe büßen, zum Glück waren wenigstens Sitzplätze frei. Unfreiwillig wurde man dort an der Anmeldung Zeuge so manchen Leidens und mancher Seltsamkeit.
Da tauchte z.B. ein Paar auf, großer Mann und kleiner Mann. Sie sahen so aus, als ob sie heute viel gearbeitet hätten, ihren Händen, ihrer Kleidung nach vielleicht auf einer Baustelle. Sie stellten sich vor den Schalter, und sagten zu der Frau an der Aufnahme laut und vernehmlich: "Wir sind Obdachlose."
Diese Information hatte sie wohl schon manchmal weitergeführt, aber hier sagte die Frau Aufnahme nur routiniert: "Ja, und? Tut Ihnen etwas weh?" Der Lange antwortete mit verblüffender Ehrlichkeit: "Nein". Dafür bekam er von dem Kleinen einen Stoß mit dem Ellbogen in die Rippen. Das konnte Frau Aufnahme nicht sehen, aber ich, die ich dahinter saß, sehr genau.
Der Kleine fand die Sache jetzt wohl vermurkst und zog sich zurück. Der Lange aber blieb und blockierte den Schalter. "Ja, wo tut es Ihnen den nun weh?" insistierte Frau Aufnahme, und mein großer Freund sagte, nach kurzer Frist des Nachdenkens: "Die Eier". Dann sah er sich beifallheischend nach Hinten um. Aber ich kann jederzeit sehr damenhaft nichts gehört haben.
Nun wusste Frau Aufnahme gleich, was zu tun sei. "Wir haben hier keine Urologie", behauptete sie, und zwar ganz fälschlich. "Da müssen sie zur Klinik soundso." Mein großer Freund bekam einen Zettel in die Hand, und vereinigte sich wieder mit dem Kleinen.
Die Geschichte ist hier noch nicht zu Ende. Sie geht so unglaublich weiter, dass ich sie lieber nicht erzähle. Sonst meint man noch, ich wollte mich über Obdachlose lustig machen, die in einer sehr kalten Nacht ein Bett suchen. Aber dem ist nicht so.
Da tauchte z.B. ein Paar auf, großer Mann und kleiner Mann. Sie sahen so aus, als ob sie heute viel gearbeitet hätten, ihren Händen, ihrer Kleidung nach vielleicht auf einer Baustelle. Sie stellten sich vor den Schalter, und sagten zu der Frau an der Aufnahme laut und vernehmlich: "Wir sind Obdachlose."
Diese Information hatte sie wohl schon manchmal weitergeführt, aber hier sagte die Frau Aufnahme nur routiniert: "Ja, und? Tut Ihnen etwas weh?" Der Lange antwortete mit verblüffender Ehrlichkeit: "Nein". Dafür bekam er von dem Kleinen einen Stoß mit dem Ellbogen in die Rippen. Das konnte Frau Aufnahme nicht sehen, aber ich, die ich dahinter saß, sehr genau.
Der Kleine fand die Sache jetzt wohl vermurkst und zog sich zurück. Der Lange aber blieb und blockierte den Schalter. "Ja, wo tut es Ihnen den nun weh?" insistierte Frau Aufnahme, und mein großer Freund sagte, nach kurzer Frist des Nachdenkens: "Die Eier". Dann sah er sich beifallheischend nach Hinten um. Aber ich kann jederzeit sehr damenhaft nichts gehört haben.
Nun wusste Frau Aufnahme gleich, was zu tun sei. "Wir haben hier keine Urologie", behauptete sie, und zwar ganz fälschlich. "Da müssen sie zur Klinik soundso." Mein großer Freund bekam einen Zettel in die Hand, und vereinigte sich wieder mit dem Kleinen.
Die Geschichte ist hier noch nicht zu Ende. Sie geht so unglaublich weiter, dass ich sie lieber nicht erzähle. Sonst meint man noch, ich wollte mich über Obdachlose lustig machen, die in einer sehr kalten Nacht ein Bett suchen. Aber dem ist nicht so.
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