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Dienstag, 5. April 2011
Wunder
sorgenfrei, 16:16h
Angesichts meines Zustands – Gelbsucht, Übelkeit und Auszehrung – höre ich nun oft den Hinweis, dass es auch Wunder gebe. Es gibt sie, eines habe ich selbst erlebt.
Es ist schon lange her, unser inzwischen verstorbener Familienliebling, die schwarze Katze F., saß am offenen Küchenfenster,
In Panik rief ich meinem Mann zu, er solle den Tierarzt vorwarnen, wir kämen gleich mit einem Unfall, dann griff ich mir eine Decke und ging mit Blei in den Beinen die vielen Treppen hinab bis in den Hof. Was würde mich da erwarten?
Erst mal war nichts Besonderes zu sehen, und ich fragte mich, wo sich das verletzte Tier wohl hingeschleppt habe. Irgendwo eine Blutspur?
Doch da bewegte sich der bodendeckende Efeu zwischen mir und dem nächsten Baum, meine Katze kam mir auf allen Vieren entgegen und entbot mir ein empörtes "Miau, Was macht ihr denn mit mir?"
In diesem Moment verlor ich den Kontakt zur Realität. Was war das? Ein Geist, ein guter, ein böser? Der Himmel schwankte um mich, und ich musste mich auf die mitgebrachte Rettungsdecke setzen. Das nahm der Geist zum Anlass, mit 6 Pfund Gewicht auf meinen Schoß zu springen und sich zusammenzurollen. Sichtlich wollte dies Wesen gestreichelt werden, was ich auch mechanisch tat. Dabei konnte ich feststellen, dass der Schwarzen keine Schnurrhaar gekrümmt, kein Ballen am Pfötchen verletzt war.
Aus dieser sitzenden Perspektive sah ich dann auch den abgerissenen Ast am Baum. Nun klärte sich mein Verstand. Die Katze war in der Hoffnung, endlich einen die frechen Vögel am Schwanz zu kriegen, auf den meterweit entfernten Baum zugesprungen. Einen Ast hatte sie am äußersten Ende erwischt, und der brach unter ihrem Gewicht und Aufprall zu drei Vierteln ab, aber nicht ganz, und trug sie so wie im Fahrstuhl Richtung Erde. Einen Meter nur stürzte sie dann im freien Fall, und das ist ja für eine Katze keine Problem.
Nun raffte ich die Decke, in der ich die Reste meines Tierchens hatte transportieren wollen, und ging die Stufen wieder hinauf. Dabei ließ sich die Liebe gehorsam tragen, obwohl sie sonst immer alleine laufen wollte. Oben stand mein Mann noch mit dem Hörer in der Hand. Dem Tierarzt konnten wir Entwarnung geben, was er mit einem "Das ist oft so" quittierte. Er konnte nicht wissen, wie wundersam es diesmal zugegangen war.
Das war mein Wunder. Ich glaube aber nicht, dass mir noch einmal eines begegnen wird.
Es ist schon lange her, unser inzwischen verstorbener Familienliebling, die schwarze Katze F., saß am offenen Küchenfenster,
In Panik rief ich meinem Mann zu, er solle den Tierarzt vorwarnen, wir kämen gleich mit einem Unfall, dann griff ich mir eine Decke und ging mit Blei in den Beinen die vielen Treppen hinab bis in den Hof. Was würde mich da erwarten?
Erst mal war nichts Besonderes zu sehen, und ich fragte mich, wo sich das verletzte Tier wohl hingeschleppt habe. Irgendwo eine Blutspur?
Doch da bewegte sich der bodendeckende Efeu zwischen mir und dem nächsten Baum, meine Katze kam mir auf allen Vieren entgegen und entbot mir ein empörtes "Miau, Was macht ihr denn mit mir?"
In diesem Moment verlor ich den Kontakt zur Realität. Was war das? Ein Geist, ein guter, ein böser? Der Himmel schwankte um mich, und ich musste mich auf die mitgebrachte Rettungsdecke setzen. Das nahm der Geist zum Anlass, mit 6 Pfund Gewicht auf meinen Schoß zu springen und sich zusammenzurollen. Sichtlich wollte dies Wesen gestreichelt werden, was ich auch mechanisch tat. Dabei konnte ich feststellen, dass der Schwarzen keine Schnurrhaar gekrümmt, kein Ballen am Pfötchen verletzt war.
Aus dieser sitzenden Perspektive sah ich dann auch den abgerissenen Ast am Baum. Nun klärte sich mein Verstand. Die Katze war in der Hoffnung, endlich einen die frechen Vögel am Schwanz zu kriegen, auf den meterweit entfernten Baum zugesprungen. Einen Ast hatte sie am äußersten Ende erwischt, und der brach unter ihrem Gewicht und Aufprall zu drei Vierteln ab, aber nicht ganz, und trug sie so wie im Fahrstuhl Richtung Erde. Einen Meter nur stürzte sie dann im freien Fall, und das ist ja für eine Katze keine Problem.
Nun raffte ich die Decke, in der ich die Reste meines Tierchens hatte transportieren wollen, und ging die Stufen wieder hinauf. Dabei ließ sich die Liebe gehorsam tragen, obwohl sie sonst immer alleine laufen wollte. Oben stand mein Mann noch mit dem Hörer in der Hand. Dem Tierarzt konnten wir Entwarnung geben, was er mit einem "Das ist oft so" quittierte. Er konnte nicht wissen, wie wundersam es diesmal zugegangen war.
Das war mein Wunder. Ich glaube aber nicht, dass mir noch einmal eines begegnen wird.
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